«Trilogie Digitalisierung: Part 1 – Die Digitalisierung frisst uns alle!»

Am 18. November war für die EMBA Alumni UZH getreu dem Motto „lebenslanges Lernen“ ein Weiterbildungstag angesagt. Erste Herausforderung des Tages war das Auffinden der Impact Hub Garage am Rande des trendigen Kreis 5. Doch dank moderner Kommunikationsmittel, einer eingeplanten Willkommenskaffeephase und einem polyvalenten Organisator, konnte der Workshop pünktlich am Samstagmorgen um 09:15 Uhr beginnen.

Franz Steiger erläuterte uns in seinem Eröffnungsplädoyer, dass er für das Thema Digitalisierung extra diesen speziellen, alternativ angehauchten Seminarraum ausgewählt hat, da viele zukunftsträchtigen Erfindungen in einer Garage gemacht wurden und in dieser Zeitepoche genau diese Aufbruchsstimmung gebraucht wird. Gründeratmosphäre und endlich mal keine sterilen, trostlosen Seminarräume, ein erstes Erlebnis für den Tag war geschaffen!

Und das zweite folgte sogleich. Das Impulsreferat von Prof. Dr. Dirk Helbing (Video / Folien Teil 1 / Folien Teil 2) zum Thema Digitale Revolution. Er zeigte auf, dass sich der „perfekte Sturm“ zusammenbraut, und dass die Digitalisierung alle Branchen in den Grundfesten erschüttern wird… Ähä, genauso stellt sich ein EMBA Alumni seinen Samstagmorgen vor……Bitte einmal Weltuntergangsstimmung zum Frühstück.

„Noch ist nicht alles verloren!“ war dann immerhin die tröstende Botschaft im 2. Teil des Referats. Der sich abzeichnende Verlust von Arbeitsplätzen in der nicht digitalisierten Welt wird mindestens teilweise kompensiert durch die neuen digitalen Geschäftsfelder und ganze neue Branchen, die entstehen werden. Der drohenden Übermacht und Manipulation durch die grossen Internetfirmen und Big Data kann durch entsprechende Gesetze, ethische Datennutzung und Data Sharing beigekommen werden. Durch Kollaboration, Co-Kreation und Datasharing kann die menschliche Intelligenz exponentiell gesteigert werden und so der sich schnell entwickelnden Artificial Intelligence AI die Stirn bieten.

Nach dem furiosen Rundumschlag von Dirk Helbing war es dann an Dieter Schmid und Marc Pfyffer (ASCO-Award Gewinner für Best Business Transformation 2016), die konkreten Konsequenzen der Digitalisierung für das Unternehmen oder die Organisation aufzuzeigen. Dabei wurde klar, dass die Transformation über alle Dimensionen der Unternehmung (Geschäftsmodell, Führungsmodell und Entwicklungsmodell) und auf allen Stufen der Organisation (Strategie, Struktur, Betrieb) erfolgen muss. Schlüssel der technologischen und organisationalen Transformation ist dabei eine orchestrierte Kulturentwicklung.

Und was bedeutet das jetzt genau für uns und unsere Unternehmen? Wo genau ist mein Unternehmen von der Digitalisierung bedroht? Wo ergeben sich Chancen? In kleinen Gruppen, unter intensiven Diskussionen erarbeiteten die EMBA Alumni UZH Lösungsansätze, Szenarien und Zukunftsperspektiven für die eigene Situation. Im Gegensatz zur Schweizer KMU Landschaft war den Teilnehmern spätestens nach diesen Sessions klar, dass die Digitalisierung nicht vor der Tür steht, sondern sich schon lange auf dem Sofa im gemütlichen Wohnzimmer breitgemacht hat.

Zum Abschluss des Workshops stellte uns Franz Steiger noch zwei spannende Cases vor, bei welchen arrivierte Unternehmen aus Existenzängsten den erfolgreichen Schritt zu einem digitalen Geschäftsmodell vollzogen haben: Ifolor und die Matratzenfabrik Elite. Die Success Stories warfen beim Verfasser jedoch den folgenden Gedanken auf: Die zwei vorgestellten Unternehmen haben es glücklicherweise geschafft, aber müssen wir Menschen wirklich immer mit den Veränderungen warten, bis es fast zu spät ist? Für Nokia war es sogar zu spät.

Aber nicht für die 30 EMBA Alumni UZH, welche an diesem lehrreichen, intensiven und zukunftsweisenden Workshop teilgenommen und viele Inputs für die nächsten Schritte in dieser dynamischen Zeit erhalten haben. Solch viele Aha-Effekte müssen natürlich noch verdaut werden und so zogen die Teilnehmer nach Verdankung der Organisatoren und Referenten gemeinsam in EMBA Alumni UZH Manier zu einem gemütlichen Abendessen bei ein, zwei guten Gläsern Wein.

Und was machen wir nun ab morgen anders? Wir setzen uns zur Digitalisierung aufs Sofa, lassen uns durch die von Tesla eingebaute E-Massagefunktion durchschütteln während Google die real time Oszillationsdaten unseres Körpers an einen Boxershortgummibandhersteller in China verkauft und gestalten den Wandel mit!

Text und Fotos: Marcel Rohrer

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