«Josef Felder – VR des Flughafens Zürich AG – eine persönliche Geschichte»

«Es gibt nichts Kreativeres als eine Krise, der man die Panik nimmt.» Josef Felder erzählt im Primetower des Flughafens Zürich seine ganz persönliche Geschichte, wie er Krisen gemeistert hat und welche Führungsgrundsätze für ihn ganz zentral sind.

1961 im Entlebuch geboren, mit 5 Jahren seinen Vater verloren und gemieden von der Gemeinde, als seine Mutter von einem 20 Jahre jüngeren Nachbarn schwanger wird. In der Schule gemobbt, keine Woche ohne Schlägereien, Notendurchschnitt von 3.71, Schule abgebrochen und mehr schlecht als recht durch die Verkäuferlehre geschafft. Die einen wären wohl zerbrochen, Josef Felder wurde krisenresistent.

Besser hätte es der Flughafen nicht wählen können, als er ihn im Jahr 2000 zum CEO ernannte, folgte doch 2001, das von Moritz Leuenberger zu Recht als annus horribilis bezeichnet. Nach 9/11 folgte Anfang Oktober das Swissair-Grounding, im November der Absturz einer Crossair-Maschine in Bassersdorf. Und an vorderster Front Josef Felder als Leiter des Krisenstabs, der ohne Unterbruch aktiv war und eine Krise nach er anderen zu meistern hatte. Eindrucksvoll schildert er, wie wichtig es ist, für eine Krise vorbereitet zu sein, alle möglichen Szenarien aufgestellt zu haben und das Schlimmstmögliche bereits in Gedanken durchgegangen zu sein. Während einer Krise Verantwortung zu zeigen und hinzustehen und nach einer Krise die Lernfelder für einen selbst aufzuarbeiten und zu integrieren.

«Mit Macht braucht gleichzeitig deine Demut im gleichen Masse wachsen» – Josef Felders oberstes Kredo, wenn es um Führung geht. Er macht deutlich, wie wichtig die Einstellung und das Verhalten von Führungskräften ist. Unternehmenskultur ist nichts, was man sich mit einem Seminar einkauft, es ist die Summe des Verhaltens des Führungsteams.

In der Verwaltungsratslounge des Flughafens mit bester Sicht über den Flughafen, wildromantisch in die Farben des Sonnenuntergangs getaucht, beschliesst Josef den Abend mit abenteuerlichen und lustigen Anekdoten über den Flughafen. Ein Flughafen, der in den 1940er Jahren auf Moorlandschaft gebaut wurde, um während der Nahrungsmittelknappheit des Zweiten Weltkrieges kein Ackerland für etwas anderes als Ackerbau zu nutzen.

Text: Katja Schönenberger
Fotos: Marcel Rohrer

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