«Trilogie Digitalisierung: Part 3 – Das epische Ende»

Mit noch mehr Spannung erwartet als der dritte Teil der Lord of the Rings Saga, fand der Digitalisierungsworkshop – Part 3 am 19. Oktober 2019 im 25hours Hotel an der Zürcher Langstrasse statt. Das Interesse war gigantisch, wie das wohl epische Ende der Trilogie aussehen würde. Im Dark Net wurde sogar gemunkelt, dass man das Zürcher Hallenstadion hätte füllen können.

Aber wir sind halt ein exklusives Grüppchen. Und so empfing Franz Steiger (ehemaliges Vorstandmitglied der EMBA Alumni UZH) 30 hoch motivierte Alumni zum Abschluss der Saga. Zu Beginn schlug Franz noch einmal die Brücke zu den Anfängen der Trilogie. 2017 starteten wir mit dem Weltuntergangsstimmungsreferat von Prof. Dirk Helbling, lernten von Dieter Schmid und Marc Pfyffer etwas über die konkreten Konsequenzen aus der Digitalisierung für Unternehmen und lauschten zwei Unternehmern, welche die digitale Transformation bereits erfolgreich gemeistert hatten. 2018 inspirierte uns Olmar Albers, wie man sich selbst erfolgreich transformiert, lernten von Mario Herger, dass Europa dem Wandel hinterherhinkt und wie man Trends analysiert. Und was stand 2019 an?

Den ersten Impuls für den Tag gab uns Riet Cadonau, Chairman & CEO von dormakaba, aber auch Mitglied des leitenden Ausschusses des EMBA UZH. Riet Cadonau zeigte uns sehr authentisch und pointiert auf, wie die digitale Transformation bei dormakaba angegangen wird. Herauszustreichen sind in den Augen des Verfassers folgende drei Punkte: 1. Das Unternehmen muss in einem ersten Schritt bei den internen Prozessen komplett digital werden. Sonst lässt sich kein Ökosystem mit Kunden, Partnern und Produkten bilden. 2. Digitale Produkte sind bei dormakaba komplementäre Produkte. Sie unterstützen die Kernprodukte. Diese Aufteilung ist wichtig für die Akzeptanz, Kultur und das Verständnis im Unternehmen. 3. Die oberste Führungsetage lässt sich jedes Jahr in Sachen Führungskultur coachen, spiegeln und weiterentwickeln. Die Veränderung fängt zuoberst an.

Nach diesem sehr inspirierenden Referat und einem langen und höchst interessanten Q&A tauchten wir in den eigentlichen Workshop ein. Barnaby Skinner (Leiter Datenjournalismus@TAMEDIA) übernahm das Zepter. Im ersten Teil zeigte uns Barnaby auf, wie Algorithmen unseren Nachrichten-Alltag verändert haben. Sind wir doch mal ehrlich, können wir noch steuern, welche Inhalte wir genau zu lesen bekommen? Algorithmen berechnen im Hintergrund, was wir wohl eher lesen wollen und was nicht. Auch vor dem Hören macht das nicht halt. Barnaby hat am schönen Beispiel Spotify aufgezeigt, dass sein Musikkonsum sehr eindimensional wurde, da er meistens die Vorschläge der App konsumierte und diese nun einmal alle irgendwann in eine Richtung gingen. Wenn man aus diesem Kreis ausbrechen möchte, dann muss man das schon aktiv tun.

Nach einem genüsslichen Mittagessen ging es in Runde zwei mit Barnaby. Bitte was? Ja, die EMBA Alumni UZH hatten richtig gehört: Jetzt durften sie live mit Google-Spreadsheets programmieren! Gekonnt zeigte uns Barnaby auf, wie einfach es heute ist, Daten aus dem Internet in Tabellen zu sammeln und eigene Auswertungen damit zu fahren. Das ist der Journalismus der Gegenwart und Zukunft. Sei es die Auswertung von Trumps Twitter Account oder die Auswertung von Entscheidungen der einzelnen Richter des Bundesverwaltungsgerichts bezüglich Migrationsanträgen. Und es zeigt sich, als Migrant möchte ich wohl lieber keinen bürgerlichen Richter haben, der meinen Antrag prüft.

Den Abschluss des Workshops machte David Fäh, BIM@SBB. Er schlug die Brücke zurück zum Business und präsentierte den Stand der Dinge und den Ausblick zum digitalen Bauen des grössten Bauherrn der Schweiz. Ab 2021 werden alle Hochbauten der SBB in einem digitalen Planungstool geplant und realisiert. Alle Lieferanten, Handwerker, Planer und Partner müssen Real Time digital am 3-D Modell mitarbeiten. Das heisst dann wohl, der Salat der Pläne wird verschwinden. Irgendwie auch schade, ich werde die Handwerker vermissen, die ungläubig vor dem Bauwerk stehen und laut fluchend ungläubig auf ihre veralteten Pläne starren.

Letztes Traktandum. Bevor der liebe Franz uns nach einer faszinierenden dreijährigen Reise in das digitale Zeitalter entliess, frönten wir natürlich noch dem analogen Bedürfnis des kulinarischen Genusses. Im Loft 5 an der pulsierenden Europaallee klang der wiederum sehr lehrreiche Tag gemütlich aus. So das war es – Danke Franz, wir sind bereit für die Digitalisierung!

Text & Bilder: Marcel Rohrer

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