Die digitale Transformation betrifft uns alle

Die digitale Transformation betrifft uns alle

Unser EMBA Alumni Dominik Hof besuchte den diesjährigen Gartner IT Executive Summit der DACH Region in München. Dabei stand ein Thema im Zentrum der Konferenz, welches in aller Munde ist: Die digitale Transformation.

Unaufhaltsam erfasst die Disruption alle Branchen und Firmen. Nur wer in sein digitales Business investiert, wird längerfristig bestehen können, ist Gartner überzeugt. Wie darauf reagiert werden soll, wurde von den Forschern und Strategen aufgezeigt und welche Rolle dabei die firmeneigenen IT Abteilungen spielt.

Doch warum gerade jetzt?
Die digitalen Technologien haben mittlerweile den erforderlichen Reifegrad erreicht, so dass diese in kommerziellen Produkten und Dienstleistungen wertegenerierend eingesetzt werden können. Technologien wie IoT , Artificial Intelligence (AI), Data Analytics, Virtual Reality (VR), Blockchain, Drohnen, Cloud, Mobilität, Bandbreite im Internet, 3D-Printing etc. stehen heute für neue und veränderte Geschäftsmodelle bereit.

Neben den digitalisierten Dienstleistungen kommen immer mehr digitale Produkte hinzu. Smart-Home, Smart-Cities, eHealth, Roboter, Tesla, Wearables sind Beispiele davon. Dies wird die Disruption weiter verstärken. Oder was produziert der Lenkradhersteller, wenn sich das selbstfahrende Auto durchgesetzt hat? Jetzt denken viele, das wird noch lange dauern oder nicht passieren. Und plötzlich wundern sich alle, wenn es doch passiert ist.

Gartner unterscheidet die Bereiche „Grow“ und „Digital Business“. Bei „Grow“ handelt es sich um die bestehenden und etablierten Geschäftsbereiche, welche durch neue Technologien besser unterstützt und optimiert werden und so durch Investitionen das Wachstum ermöglichen. Beim Grossteil der Firmen fliesst einen grossen Teil der Investition in diesen Bereich, was auch sehr wichtig und richtig ist. Dabei werden die internen Abläufe automatisiert, die Logistik digitalisiert, der Salesbereich durch E-Commerce Lösungen unterstützt, das Marketing nutzt Social Media etc.

Beim zweite Bereich, dem „Digital Business“ handelt es sich um neue und transformierte Geschäftsmodelle, welche die Wertschöpfungskette grundlegend verändern. Die Investitionen in diesen innovationsgetriebenen Geschäftsbereich sind heute noch eher gering, werden sich aber deutlich steigern. Nicht zuletzt, weil sich die Umsätze vom klassischen Geschäft in das digitale Business verlagern werden. Heute wird dieser Bereich sehr stark von den grossen Techfirmen, sowie den Startups besetzt.

Was ist zu tun?
Als erstes ist eine firmenspezifische Transformationsstrategie aufzubauen, mit klaren Zielen und Messkriterien, sowie eine realistische Roadmap. Das notwendige Investitionskapital ist bereitzustellen.

Zudem müssen sämtliche Mitarbeitenden auf diese wichtige Reise mitgenommen werden. Die neue Strategie verlangt einen einschneidenden Kulturwandel, welcher auch unangenehme Veränderungen mit sich bringt, prophezeit Gartner.

Für diesen Entwicklungsprozess sind neue Digitale- und Methoden-Kompetenzen notwendig, welche durch Aus- und Weiterbildung, durch Coaching und durch gezieltes Rekrutieren erlangt werden können.

Wer ist für die Transformation zuständig und welche Rolle spielt die firmeneigene IT Abteilung dabei?
Für die neue digitale Strategie ist die oberste Geschäftsleitung zuständig. Es braucht dazu jedoch eine starke interne IT, welche die Transformation zusammen mit den Fachabteilungen umsetzt. Die Interaktion und Zusammenarbeit zwischen dem Business und der IT wird massiv an Bedeutung gewinnen. Gemäss Gartner sind heute schon ein Drittel aller Top Prioritäten der CEO, IT bezogen und dieser Anteil wird weiter steigen.

Die IT Abteilungen benötigen vermehrt digitale Inhouse-Fähigkeiten, welche aufgebaut und beschafft werden müssen. Dazu gehöre u.a:

  • Programmier- und Integrationskenntnisse
  • Enterprise Architektur
  • Dynamisch, agile Prozessentwicklung
  • Produktemanagement
  • Business Relationship Management

Die Geschwindigkeit wie Veränderungen implementiert und neue digitale Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht werden können, wird zu einem entscheidenden Marktvorteil werden.

Dazu ist eine flexibel aufgebaute IT Architektur notwendig. Die bestehenden Legacy Systeme spielen dabei eine wichtige Rolle und dürfen auf keinen Fall vernachlässigt werden. Gartner schlägt ein Layering-Konzept vor, welches zwischen den schnell verändernden Apps und den Legacysystemen eine Service-Schnittstelle vorsieht. Dies ist im Grunde nichts Neues, aber vielerorts noch nicht konsequent umgesetzt. Die IT Abteilung ihrerseits, muss die teuren Legacy Systeme konsequent umbauen und reduzieren, um Investitionskapital und Ressourcen für die neuen digitalen Innovationen freizusetzen. Teure Systeme müssen konsequent abgestellt werden.

Bei den neuen Applikationen muss der Fokus auf Flexibilität, Veränderbarkeit, Usability und Effizienz gelegt, werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Non-Functional Requirements. Dies ermöglicht tiefe Betriebskosten und eine hohe Anpassungsfähigkeit. Gartner spricht dabei von den „Total Experience of Ownership“.

Vielen Firmen wird es schwerfallen, parallel zum laufenden Betrieb neue digitale Geschäftsfelder zu entwickeln. Die Ablenkung und der Rückfall in alte Muster ist zu gross. Gartner sieht mit unabhängigen Innovation-Labs durchaus die Möglichkeiten, diesem Problem entgegen zu wirken.

Die Konferenz hat den Handlungsbedarf für ein erfolgreiches zukünftiges digitales Business aufgezeigt. Wenn wir es nicht tun, tun’s die anderen. Und die Erwartung der Kundinnen und Kunden an digitalen Angeboten wird mit Sicherheit unaufhaltsam steigen.

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