«Trilogie Digitalisierung: Part 2 – Going down the rabbit hole!»

«Trilogie Digitalisierung: Part 2 – Going down the rabbit hole!»

Vor gut einem Jahr begann die Digitalisierungsreise der EMBA Alumni UZH. Nach dem Weltuntergangsstimmungsreferat von Prof. Dr. Dirk Helbling beim ersten Workshop hatten wir wohl auch eine kleine Pause nötig. Aber am 27. Oktober stellten sich die EMBA Alumni UZH wieder der digitalen Revolution und versammelten sich, voll neu gewonnener Kraft, an einem regnerischen Samstagmorgen in Oerlikon.

Letzte Jahr fand der Workshop in einer Art Gründergarage (Impact Hub Zürich) statt, auch dieses Jahr begrüsste uns Franz Steiger (ehemaliges Vorstandsmitglied) in einer ganz dynamischen Atmosphäre: Der Giesserei Zürich, eine stillgelegte Fabrik mit postindustriellem Charme. Heute ist die Fabrik ein angesagtes Restaurant und eine tolle Eventlocation. Die Giesserei hat den Wandel schon durch, für die EMBA Alumni UZH ging es erst jetzt richtig los!

Den Anfang machte eine faszinierende Persönlichkeit: Olmar Albers. Anhand seiner Lebensgeschichte zeigte er uns auf, was tatsächlicher Wandel überhaupt bedeutet. Mit 55 Jahren, notabene erfolgreicher Topmanager und stolzer Vater, hat er gemerkt, dass sein Leben nicht zu ihm passt. Als würde er die Kleider eines anderen tragen. Er hatte den Mut, hat gekündigt und wurde zeitweise Praktikant beim Impact Hub Zürich. Leider musste er feststellen, dass dies eigentlich alleine noch nichts mit Wandel zu tun hat: Er selbst musste seine Einstellung, seine Motivation, seine Sicht auf Menschen ändern. Und das ist der schwierigste Part, das sogenannte „Going down the rabbit hole“! Olmar hat es geschafft, mit der Hilfe der Familie, Freunde und auch dem RAV. Er trägt wieder seine eigenen Kleider, aber es war ein langer Weg mit vielen Herausforderungen.

Szenenwechsel: Nach diesem berührenden Input wurden wir schlagartig wachgerüttelt: Dr. Mario Herger erklärte uns unverblümt wie sich der Kollaps der deutschen Autoindustrie abspielen wird. Das Erschreckendste an der Sache ist, dass wir schon mittendrin stecken. Tesla hat die europäischen Autobauer bei den Verkäufen in den USA bereits überholt. Während die deutschen Autobauer noch krampfhaft versuchen ein halbwegs sinnvolles E-Auto auf den Markt zu bringen, fahren im Silicon Valley bereits hunderte von autonomen Fahrzeugen durch die Gegend. Auch China ist den Europäern weit voraus. Voraussichtlich werden im Frühjahr 2019 die ersten autonom fahrenden Taxis in Betrieb genommen, aber nicht in Europa. Warum verlieren wir in Europa den Anschluss? 1. Eine ängstliche Gesetzgebung, welche Innovation hemmt. 2. Mehr Risiken als Chancen zu sehen. 3. Eine Fehleinschätzung des jetzigen Wandels, ja- es wird schon so schlimm werden.

Puuuh, die EMBA Alumni UZH fanden sich kurz um ein Jahr zu Prof. Dr. Dirk Helbling zurückversetzt – ein wenig Weltuntergangsstimmung. Zeit für die Mittagpause und die Verarbeitung der Impulse des Morgens.

Am Nachmittag drehte sich alles um Trendanalyse. Dr. Mario Herger liess uns erst einmal aus physische Zeitungen zukünftige Schlagzeilen für heute bestehende Unternehmen basteln. Nach dieser kreativen Schärfung unserer Sinne wurde aus eigentlich unbekannten, uninteressanten Magazinen wie der Landwirt, der Tiergarten, der Kranführer und Bravo Trends in der Gesellschaft abgeleitet. Eine wirklich tolle Übung, die die Sinne für die Metaebene schärft.

Und was bedeuten diese Trends für bestehenden Unternehmen? Mithilfe von Priorisierung und Szenario-Analysen lässt sich die Zukunft und die Handlungsfelder modellieren. Sprich, man ist beispielsweise nicht vor der Digitalisierung geschützt, die ist da, aber man kann die Auswirkungen auf sein Unternehmen abschätzen. Und jetzt kommt das schwerste dabei: Man muss die Mittel, Kräfte und Ressourcen nun hin zu den entwickelten Szenarien lenken – Going down the rabbit hole. Sich verändern.

Aber alles verändern? Nein, daher wurde in gewohnter EMBA Alumni UZH Manier noch lange Stunden, bei einem herzhaften Mahl und einem guten Glase Wein, über das Gelernte sinniert und das Soziale gepflegt. Digitalisierung in Ehren, aber Freundschaften zuerst! Mal schauen, mit wem und was Franz Steiger uns zum Abschluss der Triologie nächste Jahr wieder beglückt und fordert. Wir freuen uns!

Text: Marcel Rohrer

Hier geht es zur Bildergalerie

Download Impulsreferat von Herrn Olmar Albers

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